Standort: N 46°55.755 E 10°29.250
6543 Nauders, Altfinstermünz 180
Parkplatz: N 46°55.780 E 10°29.600
kleine Parkmöglichkeit an der B180
Gehzeit: 30 Minuten
der Straße gegenüber dem Parkplatz zur Festung folgen
Besichtigung: Die Anlage ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 11:00 Uhr bis 16:30 Uhr geöffnet
Links: www.altfinstermuenz.at / www.geschichte-tirol.com
FFinstermünz sperrte die alte Talstraße über den Reschenpass, bei der es sich wohl um die römische Via Claudia Augusta, die kürzesten Verbindung zwischen dem Etschtal und Bayern, handelte. Gesichert sind mehrere urkundliche Erwähnungen der Klause im 12. Jahrhundert. Ein "castrum Luech in der Vinsterminze" wird 1263 erstmals urkundlich bezeugt.
Mit dem zunehmenden Handelsverkehr wurde es unter Graf Meinhard II von Tirol eine der bedeutendsten Zollstätten des Landes. Sein Nachfolger beauftragte 1300 einen Bewohner von Nauders mit der Instandhaltung der Straße. Als es mit den Engadinern im 15. Jahrhundert zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam, ließ Herzog Sigmund der Münzreiche die Brücke in der Finstermünz befestigen.
1473 wurde zum Schutz des Innüberganges Sigmundseck erbaut und die Zollstätte dorthin verlegt. Maximilian I ließ die Anlage zu Beginn des 16. Jahrhunderts ausbauen. Die Pflege und die Maut wurde wegen der strategischen Bedeutung der Sperre nie als Lehen sondern vorerst nur an landesfürstliche Pfleger vergeben. Doch erhielt Dr. Jakob Frankfurter 1523 Finstermünz als Pfandbesitz. Später wurden wieder Pfleger eingesetzt. Mit der Zollreform von 1779 verlor Finstermünz an Bedeutung, da das Zollamt nach Martinsbruck verlegt wurde. Wegen der von Frankreich drohenden Kriegsgefahr ließ man die Befestigungen nochmals instand setzen. Dennoch wurde die Klause 1784, allerdings ohne den Brückenturm und Sigmundseck, an Josef Ignaz Purtscher verkauft.
1789 gelangte sie in bäuerlichen Besitz. 1799 fanden hier schwere Kämpfe mit den Franzosen statt. Als 1854 die neue Reschenpassstraße hoch über Finstermünz vollendet wurde, hatte die alte Talsperre jede Bedeutung verloren. In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde die Brücke vom Hochwasser weggerissen. 1948/49 wurden Turm und Brücke durch das Landesdenkmalamt wiederhergestellt. Heute gehört Finstermünz der Republik Österreich.
Weitere Informationen: Burgen Austria