Standort: N 47°08.560 E 14°23.455
8811 St. Lorenzen bei Scheifling, Nr. 14
Parkplatz: N 47°08.515 E 14°23.545
vor dem Schloss parken
Gehzeit: 0 Minuten
Besichtigung: nur von außen möglich
Links: www.neumarkter.at
Das einstige Prachtschloss Schrattenberg war 1144, als es erstmals erwähnt wurde, ein turmartiger Hof, der einer Familie als freies Eigen gehörte, die sich nach dem kleinen Wehrbau Schrettenperg nannte. Erster bekannter Eigentümer war Rantolf von Schrattenberg. Er scheint 1162 urkundlich auf.
Seine Familie dürfte gegen Ende des 12. Jahrhunderts ausgestorben sein. Der Hof kam an die mit den Schrattenbergern verwandten Liechtensteiner. Diese setzten Burggrafen aus der Familie Teufenbach ein, die sich bald ebenfalls nach Schrattenberg nannten. Im 14. Jahrhundert wechselten die Besitzer häufig, bis Schrattenberg gegen Ende des Jahrhunderts von der Familie Grym an das Stift St. Lambrecht verkauft wurde.
Es bestand damals aus einem hausartigen Turm und einem anschließenden Wohnbau. Das Stift behielt den Wehrbau bis 1451 und verkaufte ihn dann an Ernst Pranckher. Im 16. Jahrhundert saß hier die Familie Zwickl. 1610 veräußerte die Witwe von Bartlmä Zwickl das bereits schwer verschuldete Gut an Wolf Freiherrn von Eggenberg. 1623 erwarb Hans Sigmund Jöstl zu Lind den Besitz, nachdem er ihn drei Jahre zuvor bereits gepachtet hatte. Als Protestant musste er jedoch im Zuge der Gegenreformation die Steiermark verlassen. Zuvor verkaufte er Schrattenberg 1628 an Karl Jocher zu Höch. 1680 gelangte das Gut unter Zwangsverwaltung und wurde dann vom Freiherrn Viktor Jakob von Prandegg erworben. Er ließ bis 1685 ein neues prachtvolles Schloss errichten. Der mittelalterliche Wehrbau wurde zuvor abgerissen.
Allerdings musste der Bauherr für den Neubau beträchtliche Schulden in Kauf nehmen, die 1695 seine Töchter und Erben Eva Rosina Gräfin Steinpeiß und Maria Viktoria Freiin Unverzagt zwangen, das Schloss an Ferdinand Fürst Schwarzenberg zu verkaufen. 1915 wurde das barocke Gebäude durch einen bei Sanierungsarbeiten ausgebrochenen Großbrand völlig zerstört. Die schlechte wirtschaftliche Lage im Weltkrieg verhinderte einen Wiederaufbau. Die ausgedehnte Brandruine ist heute bereits weitgehend von der Vegetation überwuchert. Sie befindet sich nach wie vor im Besitz der Familie Schwarzenberg.
Weitere Informationen: Burgen Austria