Burgruine Grazer Schlossberg


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Standort:  N 47°04.575  E 15°26.215
8010 Graz, Schloßberg

Parkplatz: N 47°04.590  E 15°26.480
in der Paulustorgasse parken

Gehzeit: 10 Minuten
gegenüber vom Karmeliterplatz hinauf auf dem Schlossberg

Besichtigung: frei zugänglich

Links: www.stadt-graz.at


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Auf dem Schlossberg befand sich vermutlich bereits in vorgeschichtlicher Zeit eine Ringwallanlage und ab dem 9. Jahrhundert eine Fluchtburg der Slowenen. Diese kleine Burg "Gradec" wurde namensgebend für die Stadt.

In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurde am Südsporn des Berges ein kleines Kastell errichtet. Der Hochfreie Bernhard von Stübing erbaute um 1125 am nördlichen Teil des Berges eine Herrschaftsburg. Er übergab die Verwaltung Dienstmannen aus dem Geschlecht der Udalchringer und Dietmare. 1164 wird die Feste als "castrum Graece" und 1354 als "Haws Grecz" bezeichnet. Der Name Schlossberg ist seit dem 16. Jahrhundert gebräuchlich. An den Befestigungen wurde ständig gebaut um sie auf dem modernsten Stand zu halten.

Unter dem Druck der Türkengefahr erfolgte zwischen 1544 und 1588 eine gänzliche Neubefestigung im italienischen Bastionssystem. Der Schlossberg konnte im Laufe der Geschichte allen feindlichen Angriffen standhalten, da die Festung als uneinnehmbar galt. So zogen türkische Streifscharen sowohl 1480 als auch 1532 an Graz vorbei, ohne einen Angriff oder eine Belagerung zu wagen. Der Schlossberg war bis in das 19. Jahrhundert hinein Eigentum des Militärs und blieb aus taktischen Gründen daher weitgehend unverbaut. Sowohl 1683 als auch 1710 wurden die Basteien zusätzlich durch Palisaden verstärkt.

Nicht einmal Napoleon schaffte es im 19.Jahrhundert die Burg einzunehmen. Erst als er durch die Besetzung Wiens 1809 Graz erpresste, Wien zu zerstören, ergab sich die Stadt Graz. Auf Grund der Bestimmungen des Friedens von Schönbrunn wurde danach die gesamte Anlage von den Franzosen geschleift. Der Zerstörung entgingen nur wenige Teile. So konnten der Uhr- und der Glockenturm erhalten werden. Am besten geben noch die Stall- und Kanonenbastei einen Eindruck vom Aussehen der einstigen Festung.

Da an einen Wiederaufbau aus Kostengründen nicht zu denken war und die Festung nur mehr von geringer militärischer Bedeutung war, verkaufte die kaiserliche Hofkanzlei den Schlossberg 1818 an die steirischen Stände. Ab 1869 bemühte sich ein Stadtverschönerungsverein um den Schlossberg. Zwischen 1887 und 1892 wurde der Großteil des Areals der Stadtgemeinde Graz übergeben. 1893 wurde die Schlossbergbahn errichtet. Russische Kriegsgefangene bauten zwischen 1914 und 1918 den Felsensteig. Im Zweiten Weltkrieg errichtete man im Inneren des Berges ein 6,3 km langes Stollensystem zum Schutz der Zivilbevölkerung.

Weitere Informationen: Burgen Austria


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