Standort: N 47°39.020 E 15°55.150
2640 Raach am Hochgebirge, Wartenstein 1
Parkplatz: N 47°38.820 E 15°55.155
kleiner Parkplatz an der Straße vor dem Fahrverbot
Gehzeit: 3 Minuten
der Straße entlang zurück zur Burg
Besichtigung: nur von außen möglich
Links: www.raach.at
Die Herren von Wartenstein waren Dienstleute der steirischen Markgrafen. Sie errichteten um 1180 eine kleine Burg mit Turm und einem bescheidenem Wohngebäude. Vermutlich war Hermannus de Wartenstein ihr Erbauer.
Wartenstein verlor jedoch bald seine strategische Bedeutung, da bereits 1192 die Steiermark zu Österreich kam. Im späteren 13. Jahrhundert erweiterte Heinrich von Stubenberg die Burg nach Norden und Osten hin. 1287 wird Wartenstein bereits als "castrum" bezeichnet. Im 14. und 15. Jahrhundert war die Burg landesfürstlich und häufig verpfändet. Dazwischen wurde sie von Pflegern verwaltet. In den 70. Jahren des 15. Jahrhunderts übergab Kaiser Friedrich III die Herrschaft dem von ihm gestifteten St. Georgsorden.
König Matthias Corvinus gelang es die Burg kampflos in Besitz zu nehmen. Nach 1490 wurden die Ungarn wieder vertrieben und Wartenstein dem Orden zurückgegeben. 1529 richteten die Türken großen Schaden an. Mit Zustimmung des Papstes wurde die Herrschaft wieder verpfändet. 1547 kam Christoph Urschenpeck als Pfandinhaber auf die Burg. Er und seine Nachkommen investierten große Summen um Wartenstein vom Rechtsnachfolger des St. Georgsordens als Eigentum zu erwerben. Sie verwandelten die Ostseite des Burghofes in ein wohnliches Renaissanceschloss. Die nächsten Eigentümer waren ab 1633 die Herren von Petrowitsch, auf die 1720 die Grafen Stella folgen.
Sie und ihre Nachfolger, die Familie Caracciolo, kümmerten sich kaum um den Besitz, so dass Wartenstein bereits ziemlich verfallen war, als es 1870 von den Fürsten Liechtenstein gekauft wurde. Franziska Fürstin zu Liechtenstein veranlasste eine Sanierung der Anlage. 1945 wurde das Gebäude durch Kampfhandlungen schwer beschädigt. 1957 kaufte eine Stiftung des schwedischen Großindustriellen Axel Wenner-Gren das Schloss und ließ es mit großem Aufwand renovieren. Seit einigen Jahren befindet es sich wieder in Privatbesitz und wird zeitweise bewohnt.
Weitere Informationen: Burgen Austria