Standort: N 48°13.800 E 15°38.455
3107 St. Pölten-Viehofen, Schloßbergstraße 23
Parkplatz: N 48°13.830 E 15°38.345
an der Straße vor dem Schloss parken
Gehzeit: 1 Minute
Besichtigung: nur von außen möglich
Links:
Zur Sicherung seines Besitzes ließ das Bistum Passau vermutlich in der ersten Hälfte des 11. Jahrhundert eine Befestigung anlegen. Die spätere Burg wurde von Ministerialen verwaltet. Die Herren von Viehofen wurden 1137 mit einem Egeno erstmals erwähnt.
Um 1250 wurde Ulrich von Viehofen von König Ottokar in seiner Burg belagert. Mit seinem gleichnamigen Sohn starb die Familie aus. 1291 erbten Heinrich von Kaja und die Kinder Ottokars von Lengbach die Herrschaft. Der seit 1311 mehrfach genannte Cristan von Lengbach nannte sich ebenfalls nach Viehofen. Über seinen Schwiegersohn Reinprecht I kam das Lehen an die Wallseer und dann zwischen 1474 und 1476 an die Liechtenstein.
Danach scheint Rudiger Abnperg als Besitzer auf. 1491 wechselte die Oberherrschaft von den Passauer Bischöfen zu Maximilian I. Ab 1508 hielt Bernhard von Kirchberg das nun landesfürstliche Lehen. Seine Familie war bis um 1640 im Besitz von Viehofen. Es folgten die Herren von Wuschletitz, die es 1665 an die Grafen von Herberstein verkauften. Danach übernahmen die Wellenstein die Herrschaft. Seit 1745 sind die Grafen Kuefstein die Eigentümer der einstigen Burg. Nach den napoleonischen Kriegen war Viehofen das erste Mal stark verwüstet. Es wurde jedoch weitgehend wiederhergestellt.
In den Jahren 1870 bis 1880 ließ Maria Pace Gräfin Kuefstein größere Ausbauten vornehmen. Von 1945 bis 1955 war Schloss von russischen Truppen besetzt, die es unter anderem als Munitionsdepot und Anhaltelager verwendeten. Als es wieder seinen rechtmäßigen Eigentümern übergeben wurde, war das Schloss verwüstet und geplündert. Anfängliche Pläne zur Restaurierung und Einrichtung eines Sanatoriums scheiterten an den Kosten. Danach verloren die Eigentümer die Freude an ihrem Schloss und überließen es seinem Schicksal. In den kommenden Jahrzehnten verfiel es bis zur Ruine, 1966 wurde ein Teil des Schlosses abgerissen. In den folgenden Jahren brachen Dach und Dachstuhl zusammen. 2003 kaufte Josef Figl den Komplex aus einer Konkursmasse und renoviert ihn seither.
Weitere Informationen: Burgen Austria