Standort: N 47°46.590 E 15°59.915
2733 Schrattenbach
Parkplatz: N 47°46.960 E 16°00.060
Parkplatz im Ort bei Schrattenbach 21
Gehzeit: 30 Minuten
markierter Wanderweg zur Ruine
Besichtigung: frei zugänglich
Links: www.schrattenbach.at
Einer Urkunde des steirischen Markgrafen Otakar IV aus dem Jahr 1182 wird von einem "Chalhoch de Sratenstein" bezeugt. Sein Sohn Ortolf tritt zwei Jahre später urkundlich in Erscheinung. Die Namen Chalhoch und Ortolf sind für die Herren von Schrattenstein charakteristisch.
Die Schrattensteiner hatten die Burg als freies Eigen besessen. Sie dürften in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ausgestorben sein. Danach fiel die Burg an Rudolf I von Habsburg, der sie Friedrich von Hohenzollern schenkte. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts war es ein Lehen der Markgrafen von Brandenburg bzw. der Burggrafen von Nürnberg, das diese an die mit den Schrattensteinern verschwägerten Herren von Hauenfeld vergeben hatten.
1365 verkaufte Georg von Hauenfeld die halbe Burg an Peter von Ebersdorf, der bereits im nächsten Jahr auch die andere Hälfte erwerben konnte. Schrattenstein wurde vorerst von Burggrafen verwaltet. Die Ebersdorfer ließen die Feste ausbauen und den Palas 1416 aufstocken. Später ging die Anlage in den Besitz der Wallseer über. Barbara von Wallsee übergab ihrem Gatten Siegmund von Schaunberg die halbe Burg. Über Erasmus von Scherffenberg, der diese 1542 erwarb, kam Schrattenstein 1559 durch Kauf an den Freiherrn Johann Baptist Hoyos. In den Türkenkriegen spielte die Burg keine Rolle mehr. Sie war damals bereits verlassen und ruinös. Möglicherweise wurde sie bereits in den Kämpfen mit den Ungarn unter Matthias Corvinus in den 80er-Jahren des 15. Jahrhunderts beschädigt und dann aufgegeben.
Zahlreiche Bodenfunde deuten aber darauf hin, dass die Burg in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zumindest noch teilweise bewohnt war. 1590 richtete ein Erdbeben weitere Schäden an. Die Ruine gehört seit 1937 der Gemeinde Wien, die das ausgedehnte umliegende Waldgebiet damals von den Grafen Hoyos erwarb.
Weitere Informationen: Burgen Austria