Standort: N 47°59.755 E 16°02.890
2564 Weißenbach, Burg 1
Parkplatz: N 47°59.755 E 16°02.960
kleiner Parkplatz gegenüber dem Schloss
Gehzeit: 1 Minute
vom Parkplatz hinüber zum Schloss
Besichtigung: Hof und Kirche sind frei zugänglich
Links: www.weissenbach-triesting.at
Die Burg wurde gegen Mitte des 13. Jahrhunderts zur Sicherung des Triestingtales errichtet. 1246 scheint in einem Urbar Ulrich von Neuhaus als Burgherr auf. Im 14. Jahrhunderts war die Burg landesfürstlich und wurde von Pflegern verwaltet.
Ab 1595 gehörte sie der Familie Wolzogen, die hier bis 1628 ansässig war. Neuhaus wurde entscheidend umgebaut, wobei die Arbeiten eher einem Neubau gleichkamen. Von 1607 bis 1612 wurde die damals protestantische Schlosskirche errichtet. Als Protestant verlor Paul I Freiherr von Wolzogen während der Gegenreformation seinen Besitz. Kaiser Ferdinand II verpfändete Neuhaus 1633 an Max Breuner Freiherr von Stübingen, der es aber schon nach zwei Jahren wieder zurückgab.
Unter den folgenden Inhabern waren die Mannsfeld, Ternberg und Sprinzenstein. 1683 wurde das Schloss von den Türken geplündert und in Brand gesteckt. Um 1694 wurde der noch nicht wiederhergestellte Bau für industrielle Zwecke adaptiert. 1709 erwarb Johann Christoph Rechtberg von Rechtskron die Herrschaft aus Staatsbesitz. Neun Jahre später war Bernard von Mikosch neuer Eigentümer. Zwischen 1724 und 1830 gehörte Neuhaus wieder der Hofkammer. 1726 ließ Kaiser Karl VI das Schloss wieder instand setzen. Schon 1783 wurde die Schlosskirche zur Pfarrkirche bestimmt. 1830 erwarb Freiherr Georg von Sina die Herrschaft, die er zwanzig Jahre später seiner Enkelin Anastasia Gräfin Wimpffen schenkte. Ab 1833 diente der Westtrakt als Pfarrhof.
1938 wurde Neuhaus vom Deutschen Reichsforst übernommen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges geriet das Schloss in die Kampflinie und wurde durch Brand zerstört. Nachdem 1955 die russische Verwaltung aufgehoben worden war, wurden die Kirche und der Westtrakt der Anlage wieder aufgebaut. Der Osttrakt, der 1977 von einem Privatmann ersteigert wurde, wurde 1978 bis 1982 in seiner alten Form wiederhergestellt. Dafür verfiel der Westtrakt allmählich. Eine Zeitlang wurde Neuhaus durch die Österreichischen Bundesforste verwaltet. Heute befindet sich der größte Teil der Anlage in Privatbesitz, während die Schlosskirche der römisch-katholischen Kirche gehört und als Pfarrkirche verwendet wird.
Weitere Informationen: Burgen Austria