Standort: N 47°30.175 E 16°11.730
2851 Krumbach, Schloss 1
Parkplatz:
Gehzeit:
Besichtigung: im Rahmen des Hotelbetriebes möglich, die Höfe sind frei zugänglich
Links: www.krumbach-noe.at
1182 wird Krumbach das erste Mal urkundlich erwähnt. Eine Traditionsnotiz aus der Regierungszeit Ottokars IV erwähnt als Zeugen einen "Gerhardus de Chrumpach". Der erste Sitz dieses Krumbacher-Geschlechtes war aber nicht die jetzige Burg, sondern eine Befestigung auf dem sogenannten "Schmelzriegel". Die Burg am heutigen Platz dürfte um die Mitte des 13. Jahrhunderts als steinerner Wehrbau errichtet worden sein.
Auf Krumbach scheint 1264 ein Ulrich von Krumbach auf. Möglicherweise war er der Erbauer der heutigen Anlage, nachdem der alte Wehrbau am Schmelzriegel zuvor zerstört worden war. 1271 wurde die neue Burg von den Ungarn eingenommen, als sie unter König Stephan V in Niederösterreich einfielen.
Herzog Albrecht I gelang es aber, sie bald wieder zu vertreiben. Der Niedergang der Familie Krumbach hatte bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts begonnen. Heinrich III von Krumbach hatte nur eine Tochter. Ihr Ehemann nannte sich zwar Jans von Krumbach, doch war er ein Kranichberger. Er vermachte 1394 die Herrschaft seinem Onkel Pilgrim von Puchheim. Dessen Familie besaß Krumbach mehr als 250 Jahre lang. Die Puchheimer lebten vorwiegend in Wien und ließen Krumbach von Burggrafen verwalten. 1462 wurde die Burg durch die Belehnung mit einem Landgericht aufgewertet. Die Herrschaft selbst war stets freies Eigen gewesen.
Unter Erasmus von Puchheim erhielt der Ort Krumbach das Marktrecht. Er ließ zwischen 1548 und 1571 die noch mittelalterliche Feste in ein wohnliches Renaissanceschloss verwandeln. Da die Türkengefahr aber noch lange nicht gebannt war, wurden auch die Wehreinrichtungen dem neuesten Stand angepasst. Johann Christoph III von Puchheim starb 1657 ohne Nachkommen und hatte zuvor seinen Neffen, Graf Nikolaus IV von Pálffy-Erdödy als Erben eingesetzt. Die Pálffy besaßen Krumbach über 200 Jahre. Letzter Herrschaftsinhaber war Fürst Nikolaus X.
1875 wurde Krumbach an Dr. Anton Riehl aus Wiener Neustadt verkauft. Es gelangte 1884 an Dr. Johann Heißenberger, dessen Familie das Schloss bis 1928 besaß. Dann erwarb es der Industrielle Othmar Münz. Weitere Besitzer im 20. Jahrhundert waren Ing. Alexander Matscheg (1972) und Robert bzw. Helga Muckenschnabel (1976). Schließlich erwarb die Meta Hotel GmbH aus Graz (jetzt Artis Hotels) 1992 das bereits stark vernachlässigte Schloss, ließ es umfassend restaurieren und richtete darin ein Schlosshotel ein.
Weitere Informationen: Burgen Austria