Standort: N 47°24.220 E 16°25.460
7442 Lockenhaus, Günserstraße 5
Parkplatz: N 47°24.270 E 16°25.440
Parkplatz vor der Burg
Gehzeit: 0 Minuten
Besichtigung: April bis Oktober täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr
Links: www.ritterburg.at / www.lockenhaus.at
Die Burg Lockenhaus ist bereits seit 1200 unter dem Namen „Leuca“ nachweisbar. Damals gehörte sie dem Gespan von Ödenburg Bana aus der Familie der Herény. Lockenhaus wechselte wie viele Wehrbauten im österreichisch-ungarischen Grenzgebiet mehrfach die Besitzer und dadurch auch ihre Abwehrrichtung.
1241 besetzte Herzog Friedrich der Streitbare die ungarischen Grenzkomitate, doch zwei Jahre später hatten sie die Ungarn wieder in ihren Besitz gebracht. Graf Demetrius II Csák, der mit den Buzáds verwandt war, übergab die Burg einem Adeligen namens Torda. Nachdem sich Graf Csák mit dem Ungarnkönig Béla IV überworfen hatte, überließ er die Herrschaft 1270 seinem Schwiegervater Heinrich II von Güssing.
Als König Karl Robert I von Anjou 1336 die Macht der Güssinger Grafen brach und der Woiwode Stefan Láczkfi Lockenhaus nach langer Belagerung durch Verrat einnehmen konnte, fiel die Burg an die ungarische Krone. 1390 übergab König Sigismund die Burg als Lehen der Familie Kanizsay, die sie bis 1535 besaß. Durch die Heirat der Ursula Kanizsay mit Thomas Nádasdy kam die Herrschaft in den Besitz der Familie Nádasdy. Franz III von Nádasdy erbaute 1636 die etwas unterhalb der Hochburg gelegene Vorburg. Er residierte aber vorwiegend auf seinem Schloss Pottendorf. Die Hochburg wurde daraufhin nicht mehr bewohnt und blieb dem Verfall überlassen.
Nachdem Franz III wegen seiner Teilnahme an einer ungarischen Magnatenverschwörung 1671 hingerichtet worden war, kam Lockenhaus zuerst als Pfand und dann als freies Eigen an seinen Schwiegersohn Nikolaus Graf Draskovich. 1676 erwarb Paul Graf Esterházy die Herrschaft. Seine Nachkommen blieben bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts im Besitz der Burg. Da Lockenhaus von ihnen nicht bewohnt wurde, verfiel es langsam zur Ruine. In den Jahren 1902 bis 1906 ließ Nikolaus V Fürst Esterházy Restaurierungsarbeiten durchführen.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit wurde die Burg durch Einquartierungen ziemlich verwüstet. In der Unterburg fehlten bereits nicht nur die Dächer, sondern zum Teil auch die Zimmerdecken. 1957 wurden die Dächer erneuert. Die Rettung erfolgte aber erst ab 1968, als der Schriftsteller Paul Anton Keller den ruinösen Bau erwarb und ihn wiederherstellen ließ. Er starb 1976. Seine Witwe brachte die Burg in eine Stiftung ein, an der auch das Land Burgenland beteiligt ist.
Weitere Informationen: Burgen Austria